Zahnimplantate trotz Knochenschwund: Lösungen bei zu wenig Kieferknochen

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Der Verlust von Knochensubstanz im Kiefer bedeutet nicht mehr, dass Sie auf feste Zähne verzichten müssen. Dank moderner Techniken sind Zahnimplantate trotz Knochenschwund in vielen Fällen möglich. Selbst bei zurückgegangem Knochen lassen sich diese zuverlässig verankern. 

Moderne Techniken ermöglichen Implantate bei Knochenschwund

Mit individuell angepassten Behandlungsmethoden entsteht ein stabiles Fundament, das sowohl praktisch als auch optisch ansprechend überzeugt. Somit genießen Sie wieder das natürliche Gefühl beim Kauen, Sprechen und Lächeln.

Ursachen für Knochenschwund im Kiefer

Der Kieferknochen ist ein lebendiges Gewebe, das auf Belastung reagiert. Wenn diese über längere Zeit ausbleibt, beginnt sich der Knochen langsam abzubauen. Dieser Prozess verläuft oft schleichend  und bleibt lange unbemerkt. Verschiedene Faktoren beeinflussen die Knochenstruktur im Mundraum. 

Wer die Ursachen kennt, kann frühzeitig gegensteuern und Risiken minimieren.

Zahnverlust als Auslöser für Knochenschwund

Fehlende Zähne führen dazu, dass der Kieferknochen an dieser Stelle nicht mehr belastet wird. Da das Ausbleiben von Kaubewegung und Druckreizen seine funktionelle Aufgabe verliert, bildet er sich langsam zurück.

Besonders betroffen sind Patienten, die längere Zeit ohne Zahnersatz leben oder eine herausnehmbare Prothese tragen, die keine direkte Kraftübertragung auf den Knochen ermöglicht.

Parodontitis und ihre Auswirkungen auf den Kieferknochen

Parodontitis zählt zu den häufigsten Ursachen für den Abbau von Kieferknochen. Denn die chronische Entzündung des Gewebes rund um Zahn und Zahnwurzel entsteht meist durch bakterielle Beläge und greift mit der Zeit auf tiefere Strukturen über und kann unbehandelt auch den Kieferknochen schädigen. 

Eine frühzeitige Diagnose und gezielte parodontologische Behandlung sind entscheidend, um diesen Verlauf zu stoppen und das Knochengewebe su gut wie möglich zu erhalten.

Druckbelastung durch schlecht sitzenden Zahnersatz

Prothesen, die nicht optimal sitzen, üben ungleichmäßigen Druck auf das Zahnfleisch und den darunterliegenden Kieferknochen aus. Diese dauerhafte Belastung kann zu Reizungen, Druckstellen und einer schrittweisen Rückbildung des Knochens führen. 

Besonders bei jahrelang getragenem Zahnersatz ohne regelmäßige Kontrolle kann sich der Kieferknochen deutlich abbauen, was die Passform weiter verschlechtert und die Situation zusätzlich verschärft. 

Eine rechtzeitige Anpassung oder Erneuerung der Prothese hilft, diesem Prozess entgegenzuwirken.

Systemische Erkrankungen und genetische Einflüsse auf die Knochenstruktur

Genetische Veranlagung, Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus oder Osteoporose sowie hormonelle Veränderungen beeinflussen die Stabilität des Knochens.

So kommt es bei Osteoporose zu einer verminderten Knochendichte im gesamten Körper, wodurch auch der Kiefer betroffen sein kann. 

Ein dauerhaft erhöhter Blutzuckerspiegel bei Diabetes kann wiederum die Durchblutung und Regeneration des Gewebes beeinträchtigen. 

Fehlbelastungen durch Knirschen und Kieferfehlstellungen

Dauerhafte Fehlbelastungen, wie sie durch nächtliches Zähneknirschen (Bruxismus) oder eine ungleichmäßige Bisslage entstehen, erzeugen einen übermäßigen Druck auf einzelne Bereiche des Kiefers.

Diese einseitige Belastung stört das Gleichgewicht im Zahnhalteapparat und führt punktuell zum Abbau von Knochensubstanz.

Eine Aufbissschiene oder kieferorthopädische Maßnahmen regulieren die Belastung und entlasten den Kiefer langfristig.

Zahnimplantate trotz Knochenschwund: Moderne Verfahren im Überblick

Ein zurückgegangener Kieferknochen ist heute kein Hindernis mehr für festen Zahnersatz. Denn die moderne Implantologie bietet verschiedene Verfahren, mit denen Zahnimplantate auch bei geringer Knochensubstanz sicher verankert werden können.

Je nach Ausgangslage und individueller Situation kommen unterschiedliche Techniken zum Einsatz, die eine stabile und optisch überzeugende Lösung ermöglichen.

Knochenaufbau (Augmentation): Wiederherstellung des Kiefervolumens

Beim Knochenaufbau wird gezielt Knochenmaterial in den Kiefer eingebracht, um das Volumen wiederherzustellen. Der Eingriff erfolgt in örtlicher Betäubung oder auf Wunsch in Sedierung und wird je nach Ausmaß entweder ambulant oder mit einer kurzen Heilphase durchgeführt. 

Ziel des Knochenaufbaus

Das Ziel des Verfahrens ist es, dem späteren Zahnimplantat eine stabile Basis zu geben und die natürliche Form des Kiefers wiederherzustellen. Nach einer Einheilzeit von mehreren Wochen bis Monaten kann das Implantat gesetzt werden.

Verfahren beim Knochenaufbau

Im Verfahren des Knochenaufbaus wird zwischen verschiedenen Methoden unterschieden:

Knochenersatzmaterial

Bei der Verwendung von Knochenersatzmaterial wird auf synthetisches oder tierisches (meist bovines) Knochenmaterial zurückgegriffen.

Dieses dient als Platzhalter und Gerüst, das vom Körper nach und nach in körpereigenes Knochengewebe umgebaut wird. Diese Methode wird oft bei kleineren Defekten oder als unterstützendes Material eingesetzt.

Eigenknochen-Transplantation

Bei ausgeprägtem Knochenschwund kann körpereigener Knochen verwendet werden. Dieser wird häufig aus dem hinteren Unterkieferbereich (z. B. Kieferwinkel), dem Kinn oder, bei größeren Defekten, aus dem Beckenkamm entnommen.

Eigenknochen bietet eine besonders gute biologische Verträglichkeit und fördert eine stabile Einheilung.

Kombination aus Eigenknochen und Knochenersatzmaterial

In vielen Fällen wird eine Kombination aus Eigenknochen und Knochenersatzmaterial verwendet. Der Eigenknochen sorgt für biologische Aktivität, während das Ersatzmaterial zusätzliches Volumen schafft. Diese Mischform ist besonders effektiv bei mittelgroßen Defekten.

Wie lange dauert die Heilung nach einem Knochenaufbau?

Die Einheilzeit variiert je nach Methode, individueller Situation und Knochenqualität. In der Regel muss mit drei bis sechs Monaten gerechnet werden, bevor das Implantat gesetzt werden kann. 

In manchen Fällen ist auch ein sogenanntes „Sofortimplantat“ möglich, wenn der Knochen stabil genug ist oder das Augmentationsmaterial gleichzeitig mit dem Implantat eingebracht wird.

Sinuslift ( bei zu wenig Knochen im Oberkiefer)

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Ein spezielles Verfahren im seitlichen Oberkiefer, bei dem die Kieferhöhle angehoben und der entstandene Raum mit Knochenmaterial gefüllt wird.

Interner Sinuslift (auch “geschlossenes Verfahren” genannt)

Einsatz

  • Bei leichtem bis moderatem Knochenschwund
  • Wenn noch mind. 5–7 mm Restknochenhöhe vorhanden sind

Ablauf

  • Der Zugang erfolgt direkt über das Bohrloch, das für das spätere Implantat vorgesehen ist.
  • Der Zahnarzt hebt die Kieferhöhlenschleimhaut minimalinvasiv mit speziellen Instrumenten an.
  • Anschließend wird das Knochenersatzmaterial durch das Bohrloch eingefüllt.
  • Oft kann gleichzeitig das Implantat gesetzt werden, da die vorhandene Knochenhöhe meist noch ausreicht für eine erste Stabilität.

Externer Sinuslift (auch “offenes Verfahren” genannt)

Einsatz

  • Bei starkem Knochenschwund
  • Wenn weniger als 5 mm Restknochen vorhanden sind

Ablauf

  • Ein kleiner Zugang wird seitlich im Oberkieferknochen geschaffen (über dem Backenzahn-Bereich).
  • Die Schleimhaut der Kieferhöhle wird vorsichtig gelöst und nach oben gedrückt.
  • Der Hohlraum wird mit Knochenmaterial gefüllt.
  • In vielen Fällen erfolgt die Implantation erst nach einer Einheilzeit (ca. 6 Monate), da die Stabilität für ein sofortiges Setzen nicht ausreicht.

Schmale oder kurze Zahnimplantate: Die clevere Lösung bei Knochenschwund.

Nicht jeder Patient hat genügend Knochensubstanz für ein klassisches Zahnimplantat. Vor allem im Oberkiefer-Seitenzahnbereich oder im Frontzahnbereich des Unterkiefers ist der Knochen oft zu schmal oder zu niedrig. 

In solchen Fällen können schmale oder kurze Implantate, auch ohne aufwendigen Knochenaufbau, eine effektive und schonende Alternative sein. 

Kurzimplantate bei reduziertem Seitenzahnbereich

  • Haben eine reduzierte Länge, meist zwischen 6 und 8 mm
  • Außerdem können sie auch bei Patienten mit systematischen Erkrankungen (z. B. Osteoporose) sinnvoll sein.

Schmale Implantate (Miniimplantate) im Unterkiefer-Frontbereich

  • Haben einen reduzierten Durchmesser, z. B. 2,5 – 3,0 mm
  • Sie kommen zum Einsatz, wenn der Kieferknochen in der Breite reduziert ist
  • Sie sind ideal im Frontzahnbereich, auch zur Stabilisierung von Prothesen

Zygoma-Implantate (für Extremfälle im Oberkiefer)

Zahnimplantate,Zygoma

Wenn der Oberkiefer so stark abgebaut ist, dass selbst Knochenaufbauverfahren wie Sinuslift oder Augmentation nicht mehr ausreichen, bieten sogenannte Zygoma-Implantate eine innovative Lösung. 

Denn ohne aufwendige Transplantation ermöglicht diese spezielle Implantatlösung festsitzenden Zahnersatz auch bei extremem Knochenschwund. 

Was sind Zygoma-Implantate?

Zygoma-Implantate (auch Jochbeinimplantate) sind besonders lange Titanimplantate (30 – 55 mm), die nicht im normalen Kieferknochen, sondern im Jochbein (Oszygomaticum) verankert werden, einem stabilen Gesichtsknochen oberhalb der Kieferhöhle.

Einsatz

  • Wenn im seitlichen Oberkiefer weniger als 3 – 4 mm Restknochen vorhanden ist
  • Wenn klassische Implantate keinen ausreichenden Halt mehr finden
  • Wenn andere Verfahren zu langwierig oder risikoreich wären

Ablauf

  • DVT/3D-Röntgendiagnostik: Exakte Vermessung des Knochens und der Jochbeinstruktur
  • Chirurgischer Eingriff: Die langen Implantate werden durch die Kieferhöhle hindurch ins Jochbein gesetzt – in der Regel unter Vollnarkose oder mit Beruhigungsmitteln.
  • Stabilisierung: In vielen Fällen kann eine festsitzende Brücke sofort befestigt werden (Sofortversorgung).
  • Heilungsphase: Der Körper wächst um das Implantat herum, und es entsteht eine stabile Verbindung (Osseointegration).

Wie finden Sie heraus, ob Zahnimplantate bei Ihnen trotz Knochenschwund möglich sind?

Viele Menschen gehen davon aus, dass Zahnimplantate trotz Knochenschwund nicht möglich sind. Das ist aber längst nicht mehr der Fall! 

Dank moderner Diagnosetechniken und dem Fachwissen spezialisierter Implantologen lässt sich heute individuell und präzise feststellen, ob und wie Implantate auch bei geringer Knochensubstanz eingesetzt werden können.

Beratung und Diagnostik: Der Weg zur sicheren Implantatplanung

Besonders bei Knochenschwund ist eine sorgfältige Untersuchung die Grundlage für eine erfolgreiche Implantatversorgung. Wenden Sie sich dafür an einen erfahrenen Implantologen, der auf komplexe Fälle spezialisiert ist und moderne Techniken beherrscht.

In einem ausführlichen Beratungsgespräch werden wichtige Fragen geklärt:

  • Welche Zähne fehlen?
  • Seit wann bestehen die Lücken?
  • Haben Sie Beschwerden beim Kauen, Sprechen oder beim Tragen einer Prothese?
  • Wünschen Sie sich einen festsitzenden oder herausnehmbaren Zahnersatz?

Moderne Diagnostik: Präzise Planung dank innovativer Technologien

Dank modernster Diagnosetechniken lässt sich heute zuverlässig feststellen, ob Zahnimplantate trotz Knochenschwund möglich sind.

Bildgebende Verfahren und computergestützte Planungstools helfen dabei, die individuelle Kiefersituation exakt zu analysieren.

Digitale Volumentomographie (DVT)

Die Digitale Volumentomographie (DVT) liefert hochauflösende 3D-Röntgenbilder und zeigt den Kiefer deutlich präziser als herkömmliche Röntgenaufnahmen.

Was zeigt die DVT?

Die DVT ermöglicht eine detaillierte Darstellung von:

  • Knochenhöhe und -breite
  • Verlauf von Nerven und Kieferhöhlen
  • Anatomische Besonderheiten im Operationsgebiet

Knochendichtemessung

Mit Hilfe der 3D_Röntgenaufnahmen (DVT) ermittelt der Zahnarzt die Knochendichte. Anhand der Bildanalyse entscheidet der Implantologe, ob:

  • der Kieferknochen stabil und tragfähig ist.
  • Knochenaufbau oder eine besondere Implantatform notwendig sind.

Virtuelle Implantatplanung mit CAD-Software

Virtuelle Implantatplanung spielt eine entscheidende Rolle, vor allem bei Knochenschwund. Mit CAD-Software (Computer Aided Design) und den 3D-Daten aus der Digitalen Vollumentomographie (DTV) plant der Zahnarzt den Eingriff schon vorab auf dem Bildschirm.

Vorteile der digitalen Planung

Mit den DVT-Daten führt der Zahnarzt eine digitale Planung durch:

 

  • Welche Zahnimplantatlänge und -durchmesser sind optimal?

  • Wo lässt sich das Implantat verankern, ohne Nerven oder andere Strukturen zu gefährden?

  • Wie wird die Krone oder Brücke ideal auf dem Zahnimplantat platziert?

  • Welche Risiken gilt es zu beachten?

Zahnimplantat, DTV

Was kommt nach dem Einsetzen eines Zahnimplantats?

Nach dem Einsetzen eines Zahnimplantats beginnt die Heilung und Stabilisierung. Damit das Implantat fest im Kieferknochen einwächst und langfristig erhalten bleibt, sind gezielte Nachsorge, regelmäßige Kontrollen und eine sorgfältige Mundhygiene besonders wichtig. 

Heilungsphase (Osseointegration)

  • Das Implantat verwächst fest mit dem Kieferknochen (3 bis 6 Monate je nach Situation)
  • In dieser Zeit: Schonung, weiche Kost, keine übermäßige Belastung

Kontrolltermine beim Zahnarzt

  • Überprüfung des Implantatsitzes, Wundheilung und Entzündungsfreiheit
  • Gegebenenfalls Nachanpassung oder Entfernung von Nähten

Einsetzen des Zahnersatzes (Krone, Brücke oder Prothese)

  • Nach erfolgreicher Einheilung wird der individuelle Zahnersatz auf dem Implantat befestigt

Eingewöhnung und erste Belastung im Alltag

  • Leichte Spannungsgefühle oder Druckstellen möglich, klingen aber meist schnell ab
  • Langsame Gewöhnung an Kauen, Sprechen und Ästhetik

Pflege und Hygiene

  • Tägliche Reinigung mit Zahnbürste, Interdentalbürsten oder speziellen Hilfsmitteln
  • Implantatpflege ist entscheidend für den langfristigen Erfolg

Regelmäßige Nachsorge und professionelle Zahnreinigung

  • Kontrolluntersuchungen 2 – 4 Mal jährlich
  • Entfernung von Belägen und Früherkennung möglicher Entzündungen

Fazit

Je eher Sie einen Zahnverlust mit einem Implantat versorgen lassen, desto besser lässt sich Ihr natürlicher Kieferknochen erhalten. Auch bei längerem Zahnverlust ist eine Versorgung mit einem Implantat möglich, wenn die individuelle Situation sorgfältig analysiert und professionell geplant wird.

Die moderne Implantologie bietet heute für nahezu jede Ausgangslage eine geeignete Methode, zum Beispiel mit Knochenaufbau, speziellen kurzen Zahnimplantaten oder Zygoma-Implantaten. 

Warten Sie nicht zu lange, denn unbehandelter Knochenschwund schreitet weiter voran und erschwert die Versorgung.

Kommen Sie doch einfach mal bei Dr. Marc Hinze in Brixen im Thale vorbei und lassen Sie sich beraten. Denn der beste Zeitpunkt für dein neues Lächeln ist genau jetzt.

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